Fluchtboot_Hafen Pythagorion

Ibrahim, 21, Student aus Syrien

Fluchtboot_Hafen Pythagorion

Ich will nach London. Dort Studieren. Ich will Englischlehrer werden. Es ist mir egal, ob es schwierig wird. Es ist mir egal, ob der Weg weit ist. Ich werde meinen Traum in die Tat umsetzen.

Meine Geschichte ist ehrlich gesagt nicht so dramatisch, wie die der anderen Menschen, die mit mir im Schlauchboot saßen. Meine Familie lebt noch, meine Nachbarn leben noch, unser Haus ist noch nicht zerbombt. In Syrien müsste ich jetzt zum Militär. In einem absurden Krieg sterben, das will ich nicht. In Syrien gibt es nur noch Bomben und Armut. Ich bin so glücklich, dass wir es heute aus der Türkei rausgeschafft haben, dass wir hier angekommen sind. Es war extrem gefährlich über das Meer zu fahren. Wir waren 38 Leute an Bord eines Schlauchboots, ohne die Kleinkinder und Babys gerechnet. Der erste Versuch gestern ist schief gegangen, eines der Boote sank gleich nach der Abfahrt. Glücklicherweise ist niemand ums Leben gekommen, alle konnten sich zurück ans Ufer retten. Nun haben wir es geschafft. Wir sind hier in Sicherheit.
Ich will nach London. Dort Studieren. Ich will Englischlehrer werden. Es ist mir egal, ob es schwierig wird. Es ist mir egal, ob der Weg weit ist. Ich werde meinen Traum in die Tat umsetzen.
Bitte fotografier nicht mein Gesicht. Ich habe sehr offen gesprochen. Meine Familie könnte Probleme bekommen.

Aufgezeichnet und Fotografiert von Erik Kunz

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