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Lokomé, 35, Maler aus dem Kongo

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Seit einiger Zeit habe ich eine Arbeitserlaubnis, aber ich kriege einfach keinen Job. Ich bin Maler.

Ich hoffe so sehr, dass es meinen Kindern gut geht. Sie sind jetzt sechs und zehn Jahre alt, seit zwei Jahren habe ich nichts mehr von ihnen gehört. Damals kamen Rebellen in unser Dorf. Sie erschossen jeden, den sie fanden. Auch meine Eltern und meine Frau. Ich höre noch das Geräusch ihrer Gewehre: Tut tut tut tut. Sie erschossen einfach alle. Tut tut tut tut. Meine Großmutter konnte mit meiner Tochter und meinem Sohn fliehen. Sie wollten in eine andere Provinz, wo die Familie meiner Großmutter lebte. Ob sie es geschafft haben, weiß ich nicht. Ich ging nicht mit, weil es dort keinen Platz und keine Arbeit für mich gibt. Mein Plan war, nach Europa zu kommen, um hier zu arbeiten und meinen Kindern Geld zu schicken. Aber jetzt weiß ich nicht, wie ich sie finden soll. Und ich habe auch keine Arbeit. Seit zwei Jahren warte ich auf den Asylentscheid. Seit einiger Zeit habe ich eine Arbeitserlaubnis, aber ich kriege einfach keinen Job. Ich bin Maler.
Hier in Deutschland habe ich meine zweite Frau kennengelernt. Sie ist auch aus dem Kongo geflohen. Wir haben Zwillinge, Stefan und Daniel. Sie sind fünf Monate alt. Daniel hat Epilepsie, in manchen Wochen hat er zwei oder drei Krampfanfälle. Hier, wir haben ein Schreiben von der Uni-Klinik, in dem steht, dass wir möglichst nah an einer Klinik wohnen sollten. Leider müssen wir nun immer den Notarzt rufen, wenn Daniel einen Anfall hat, die Fahrt in die Klinik dauert 30 Minuten. Aber wir kriegen kein anderes Zimmer.
Mein größter Wunsch wäre, dass Stéphane und Daniel einmal zur Schule gehen können, damit sie Arbeit finden. Und dass ich Geld verdienen kann, um mich um meine Kinder zu kümmern.

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