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Jutt Khawar, 19, aus Pakistan

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Ich hätte gerne einen Cricket-Schläger, damit ich mit meinen Freunden spielen kann. Wir Pakistani lieben Cricket, wie die Deutschen Fußball lieben.

Ich war 17 Jahre alt, als ich nach Griechenland kam. Zwei Jahre lang arbeite ich dort mit anderen Flüchtlingen auf den Feldern. Die Polizei bedrohte uns oft, manchmal wurden wir verprügelt. Aber wir verdienten Geld. Dann kam die Krise, es gab keine Arbeit mehr für uns. Ich machte mich also auf den Weg, meistens mit dem Zug, an den Grenzen ging ich immer etwa zwei Tage zu Fuß. In Serbien wurde ich von einer Gruppe Männer überfallen. Sie verprügelten mich so schwer, dass ich drei Tage neben den Gleisen lag, bis es mir besser ging. Ein Arm war gebrochen, ich verband ihn mit meinem T-Shirt. Aber das Schlimmste ist, dass sie mir meine gesamten Ersparnisse der zwei Jahre in Griechenland stahlen: 600 Euro. Zur Polizei konnte ich nicht gehen, ich hatte Angst, dass sie mich zurück nach Mazedonien geschickt hätten. Nun bin ich seit vier Wochen in Deutschland. Ich habe schon zehn Kilo zugenommen. Wenn ich einen Wunsch frei hätte, dann wäre das ein einfaches Leben. Was ich damit meine? Arbeiten, das ist doch klar! So viel arbeiten, wie möglich. Ach ja, noch etwas: Ich hätte gerne einen Cricket-Schläger, damit ich mit meinen Freunden spielen kann. Wir Pakistani lieben Cricket, wie die Deutschen Fußball lieben.

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